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"Wie viele Osternachtfeiern habe ich mit den verschiedenen Gemeinden gefeiert! Und es waren farbenfrohe Feiern, gefüllt mit Jubel, mit Musik und Gesang, aus denen Freude und Stolz nur so herausquoll. "Helleluja pur"! Aber was haben wir da gefeiert? - Doch IHN, den Christus, den eigentlichen Helden der Auferstehung! Wir bewunderten, bejubelten ihn. Aber auferstanden war ER - nicht WIR! Wir dachten nicht im Entferntesten daran, dass ja wir eigentlich - wie Paulus es ausdrückt! - die historisch wahrnehmbare Gestalt des Auferstandenen geworden sind - also nicht "Zuschauer", sondern Beteiligte!" Gemeinde - was ist das, wenn nicht die "Fortsetzung der Jesusgeschichte in anderer Situation?" Dieser Gedanke mag ungewohnt sein und Einwände auf den Plan rufen. Für die meisten ist eine solche Vorstellung von Auferstehung zu dünn, zu schwach, zu suspekt. Wenn Auferstehung wirklich nur die Fortsetzung der Jesusbewegung über seinen Tod hinaus sei, dann wäre ja die Auferstehung keineswegs ein "einmaliges" Ereignis. Bei vielen anderen bedeutenden Menschen sei ja Vergleichbares nachzuweisen. Sei dann nicht auch Marx im Marxismus "auferstanden"? Oder Freud in der psychologischen Bewegung der Neuzeit? Wenn nur seine Gedanken und sein Anliegen über seinen Tod hinaus "weiter leben", was wäre dann mit Jesus selbst geschehen? Ist er dann als Person doch im Tod untergegangen? Und wie sehe es dann mit unserem Weiterleben nach dem Tod aus? Würden auch wir nur in dem Maße weiterleben, als unsere Gedanken und Visionen von anderen Menschen weitergedacht und weiter geträumt würden? Aber wir selber - wir ganz persönlich? Würden wir einfach ausgelöscht?"